FPSB warnt vor der Mär vom risikofreien Ertrag

Frankfurt am Main (pts025/19.06.2018/12:10) – Im historischen Durchschnitt brachten sichere Zinsanlagen noch nie reale Erträge. Anleger sollten deshalb nicht auf das nächstbeste Ertragsprodukt setzen, sondern sich beraten lassen.

Für die Marketing-Abteilungen der Finanzdienstleister dürfte die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) der vergangenen Jahre eher ein Glücksfall gewesen sein. Denn auf Grund negativer Nominalzinsen konnten sie den Sparern hierzulande deutlich vor Augen führen, dass Bankeinlagen keinen Sinn machen und es besser ist, das Ersparte in renditeträchtige Alternativen zu investieren. „Der Haken daran ist, dass dieser viel zitierte Anlagenotstand eigentlich nicht wirklich neu ist“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland). „Wer genau nachrechnet, stellt nämlich fest, dass risikofreie Investments im langjährigen Durchschnitt noch nie wirklich eine auskömmliche Rendite gebracht haben.“

Zwar empfiehlt er Anlegern, nicht allein auf das Sparbuch oder Tagesgeld zu setzen. Finanzprodukten, die als eine Art „Zinsersatz“ verkauft werden, sollten sie aber äußerst kritisch gegenüberstehen. Stattdessen sollten sich Sparer mit den Grundlagen einer sinnvollen und langfristigen Geldanlage auseinandersetzen. Entscheidend, um dabei nicht auf schlechte oder vor allem marketinggetriebene Produkte hereinzufallen, ist ein objektiver Blick auf den Markt. Dabei können Investment Professionals wie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANERN®-Professionals helfen.

Früher war alles besser. Diese hierzulande gerne verwendete Weisheit ist im Zusammenhang mit der Geldpolitik der EZB auch immer wieder zu hören. Dann nämlich heißt es, dass es früher „anständige“ Zinsen auf das Sparbuch, auf Bankeinlagen oder auf Bundesanleihen gab. Jetzt aber würden die Sparer hierzulande durch die Null- und Niedrigzinspolitik der EZB enteignet. „Das Problem dabei ist, dass die meisten Menschen hierzulande nur das Nominalzinsniveau vergleichen, nicht aber die Zinsen nach Inflation, Kosten und Steuern“, erklärt Prof. Tilmes.

Negative Realzinsen sind eher die Regel als die Ausnahme

Letzteres haben verschiedene Experten getan. Beispielsweise Alexander Weis und Gerd Kommer von Gerd Kommer Invest. Und sie kommen zu dem Ergebnis, dass die realen Zinsen, also nach Abzug von Inflation, im langfristigen Durchschnitt gar nicht so hoch, zum Teil sogar negativ waren. Sie haben dafür Daten für die vergangenen 118 Jahre für verschiedene Länder zusammengetragen. In den USA zum Beispiel lag zwar die nominale Verzinsung in diesem Zeitraum bei 3,7 Prozent. Real aber waren es im Schnitt nur 0,8 Prozent. Und wer Steuern und Kosten berücksichtigt, kommt sogar auf minus 0,5 Prozent.

Und die USA sind kein Einzelfall. Der Wirtschaftsweise Professor Peter Bofinger hat sich laut der FAZ die deutschen Zinsen nach dem Krieg angesehen. Zwischen 1949 und 2018 lag die durchschnittliche reale Verzinsung von Bankeinlagen demnach bei minus 2,4 Prozent pro Jahr. „Dies alles zeigt schon, dass Anleger nach Inflation, Steuern und Kosten über längere Zeiträume im Schnitt noch nie einen realen Ertrag mit sicheren Anlagen erzielen konnten und die Situation heute nicht wesentlich anders ist als früher“, sagt der FPSB Deutschland-Vorstand, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist.

Das heißt zugleich auch, dass Privatanleger heute so wenig wie früher gezwungen sind, Risiken einzugehen, die vielleicht gar nicht zu ihnen passen. „Das ist tatsächlich etwas, was die Marketing-Abteilungen und vielfach auch die Medien erzählen, aber es stimmt so eben nicht“, warnt Tilmes. Stattdessen gelten heute ebenso wie in der Vergangenheit die Grundsätze einer vernünftigen Geldanlage. Und das bedeutet, dass sich jeder Anleger zuallererst über seine Anlageziele, seinen Anlagehorizont und – besonders wichtig – über seine eigene Risikotragfähigkeit Gedanken machen muss.

Investment Professionals weisen den Weg zum individuell passenden Vermögensaufbau

„Wer bei Verlusten nicht ruhig schlafen kann, dem bleibt wenig anderes übrig, als vor allem in sichere Anlagen zu investieren, auch wenn sie real keinen positiven Ertrag abwerfen, und dann homöopathisch höher rentierliche Anlagen beizumischen“, erklärt der Finanzexperte. „Wer dagegen mehr Rendite will, der muss höhere Risiken akzeptieren.“ Aufbauend auf der Risikotragfähigkeit und der gründlichen Analyse der Vermögenssituation des Kunden geht es dann darum, ein individuell passendes Portfolio zu entwerfen. „Klar ist, dass die Vielfalt an Investmentmöglichkeiten heute so groß ist wie nie“, so Tilmes. „Das ist zwar positiv für Anleger, allerdings wird das Feld der Geldanlage dadurch auch weniger transparent.“

Um also die Rendite zu optimieren, ohne dabei Risiken einzugehen, die nicht zur individuellen Risikoneigung passen, sollten Anleger die Unterstützung von Investment Professionals in Erwägung ziehen. Um dabei möglichst objektiv und ganzheitlich beraten zu werden, bieten sich die vom FPSB Deutschland zertifizierten CFP®-Professionals an. Sie genießen die anerkannt beste Ausbildung in diesem Bereich in Deutschland, sind auf Grund von Weiterbildungsmaßnahmen laufend auf dem aktuellsten Stand und sind den Standesregeln des FPSB Deutschland verpflichtet. „So lässt es sich vermeiden, auf marketinggetriebene Produkt-Stories, wie die Mär von dem außergewöhnlich niedrigen Zinsniveau, hereinzufallen“, sagt Tilmes.

Über den FPSB Deutschland e.V. Das Financial Planning Standards Board Ltd. – FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 26 Mitgliedsländern und mehr als 175.000 Zertifikatsträgern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/ Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an. Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern.

Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln zu Ausbildung, unabhängigen Prüfungen, Erfahrungsnachweisen und Ethik. Für die Verbraucher ist die Zertifizierung zum CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional, zum CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER-Professional und zum EFA European Financial Advisor® ein wichtiges Gütesiegel. Als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus hat der Verband zusätzlich 1.458 Personen seiner 2.000 Mitglieder nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.

Der FPSB Deutschland hat den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen. Die Definitionen und Standards der Methodik sind Grundlage für deren Weiterentwicklung, Ausbildung und Regulierung. Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet der FPSB Deutschland eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.

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Aussender: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. Ansprechpartner: Iris Albrecht Tel.: +49 69 9055938-0 E-Mail: presse@fpsb.de Website: www.fpsb.de