Dresden (pts015/27.05.2021/11:00) – Nika Rukavina arbeitet an ihrem Werk „Handbuch für Hausreparaturen für Frauen“ – OSTRALE-Direktorin Andrea Hilger und Team ertüchtigen die Robotron-Kantine für die Zwischennutzung – Die schwedischen Künstler Christoph und Sebastian Mügge vollenden das erste der vor Ort gestalteten Kunstwerke der OSTRALE Biennale.
Bis zum 6. Juni ist die Robotron-Kantine unter Regie des Kunsthauses Dresden Kulisse für künstlerische Interventionen, unter anderem von André Tempel, Ina Weise, Henning Haupt und Stephanie Lüning. Im Innern arbeitet parallel schon seit Wochen das OSTRALE Zentrum für zeitgenössische Kunst an der kommenden OSTRALE Biennale O21, die am 1. Juli eröffnet werden soll. Soeben haben die Brüder Christoph und Sebastian Mügge an einer Außenwand des Ostmoderne-Pavillons das erste der Kunstwerke vollendet, die vor Ort für die „O21“ geschaffen werden. Gerade hat in Vorbereitung der OSTRALE Biennale auch die Ungarin Nika Rukavina ihre künstlerische Arbeit an der Robotron-Kantine aufgenommen.
„Mit der derzeit leer stehenden Robotron-Kantine bespielen wir im Wechsel eines der letzten Objekte in Dresden, die noch für eine Nutzung für Akteure der zeitgenössischen Kunst verfügbar sind. Wir hoffen, dass wir dieses wunderbar geeignete Objekt für eine dauerhafte Nutzung sichern können“, so Christiane Mennicke-Schwarz, künstlerische Leiterin des Kunsthauses Dresden und Andrea Hilger, Direktorin des OSTRALE Zentrums für zeitgenössische Kunst in einem gemeinsamen Statement.
Bereits seit 11. Mai haben die schwedischen Brüder Mügge (Christoph, geb. 1983 in Bonn und Sebastian, geb. 1981 in Bonn; leben in Schweden) an ihrem detailreichen Werk „Hope for the best but expect the worst“ gearbeitet. Auf 38 x 3 Metern schufen sie dabei Kunst im öffentlichen Raum: Ihre Wandmalerei ist mit Holzkohle, Wandfarbe und Fixiermittel auf die robuste Holzverschalung aufgetragen, mit der das Team der OSTRALE zuvor zerstörte Glasflächen der Robotron-Kantine gesichert hatte. Christoph und Sebastian Mügge werden während der OSTRALE Biennale auch im Klärpark Kaditz der Stadtentwässerung Dresden mit einem Werk vertreten sein. Die dafür vorgesehene skulpturale Komposition „Not a Dog Shelter“ entsteht dort bis 12. Juni, unter anderem mit Haaren aus Dresdner Friseursalons.
Auch Nika Rukavina (*1980 in Kroatien) gastiert derzeit in Dresden, um an der Robotron-Kantine einen Beitrag zur OSTRALE Biennale zu erarbeiten, nämlich ihr Werk “ Manual for House Repairs for Women 2018/2021″ (2x10m). Und einige „Reparaturen am Haus“ haben die Mitarbeiter des OSTRALE Zentrums noch zu leisten, bevor sie die leerstehende einstige Kantine wieder für die Öffentlichkeit öffnen können.
Die meisten Kunstwerke, die dann zu sehen sein werden, werden für die OSTRALE Biennale aus insgesamt 34 Ländern, darunter Bangladesh, Togo und Singapur nach Dresden entliehen. Die ersten Kunsttransporter rollen bereits durch Osteuropa.
Zu den Werken:
„Hope for the best but expect the worst“: Ausgehend von einer „Krisenbox“ verbindet diese detailreiche, ortsspezifische Wandzeichnung das Wettrüsten des Kalten Krieges mit zeitgenössischen Phänomen und wirft Fragen auf, wer in den sicheren Hafen aufgenommen werden sollte. Während des Kalten Krieges war die Bedrohung eines nuklearen Angriffs in der Gesellschaft allgegenwärtig und da ein solcher Anschlag verheerende Folgen für die Nahrungsmittelproduktion eines Landes gehabt hätte, wurden strategische Depots für essentielle Grundnahrungsmittel eingerichtet. Das Phänomen lebt in unserer Zeit in der sogenannten „Prepper“-Bewegung weiter, in der Menschen es sich zur Lebensweise gemacht haben, auf mögliche Notfälle vorbereitet zu sein. Die Krisenbox enthält alles, was zum Überleben benötigt wird, wenn die Grundversorgung aufgrund einer Notsituation eingestellt wird.
Manual for House Repairs for Women 2018/2021 ist der Titel des Werkes, das an der Außenwand Richtung Lingnerallee entsteht. „Ich arbeite schon seit Jahren als Handwerkerin, um mein Künstlerbudget aufzubessern. Die meisten Arbeiten, die ich ausführe, sind für meine weiblichen Freunde oder Familienmitglieder, die mich mehrfach gebeten haben, ihnen beizubringen, wie sie die kleinen Reparaturen selbst machen können, also ist dieses Projekt für sie. Es richtet sich in erster Linie an Frauen, nicht weil ein Mann es nicht nutzen kann, sondern wegen all der ‚rosa Werkzeuge‘ (in ‚mädchenhaften‘ Designs mit seltsamen Formen, Pelzen und Glitzer), die speziell für Frauen hergestellt werden und in den meisten Fällen nutzlos sind. Das vorliegende Handbuch kämpft gegen dieses verzerrte Bild der kapitalistischen Ermächtigung von Frauen, das auf seine Weise sagt: ‚Du bist uns gleichgestellt, du kannst es selbst tun, aber die Werkzeuge, die wir dir geben, sind wertlos’“, so Nika Rukavina.
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