Treibhausgasbilanz 2019 zeigt: Fehlentwicklung bei der Stromproduktion hält an

St. Pölten (pts025/23.07.2020/13:25) – „Bei der gestern präsentierten österreichischen Treibhausgasbilanz 2019 zeigt sich, dass Österreich noch immer in die falsche Richtung unterwegs ist und der stockende Ausbau bei den erneuerbaren Energien diese Fehlentwicklung noch verstärkt“, erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Das Schneckentempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien muss in einen Wirbelwind umgewandelt werden. Das kommende Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz muss diese Rahmenbedingungen schaffen.“

Gestern wurde die Treibhausgasbilanz 2019 für Österreich präsentiert. Demnach sind die gesamten Treibhausgasemissionen wieder um 1,8 Prozent im Jahr 2019 auf 80,4 Mio. Tonnen gestiegen. Somit lagen die Treibhausgas-Emissionen zum dritten Mal in Folge über dem nationalen Zielwert. Im Vergleich mit dem Jahr 1990, dem Bezugsjahr für das Pariser Klimaabkommen, liegen die Emissionswerte sogar um 2,4 Prozent höher. „Die Zahlen zeigen, dass im Grunde seit dreißig Jahren ein kompletter Stilstand bei den Treibhausgasemissionen herrscht und wertvolle Zeit vertan wurde“, zeigt Moidl auf: „Die Tatenlosigkeit der Politik muss endlich beendet werden.“

Energie als Treiber der Emissionen

Der Energie- und Industriesektor ist für den größten Anteil am Treibhausgasausstoß verantwortlich. Mit 35,5 Mio Tonnen gehen 44 Prozent der österreichischen Treibhausgasemissionen auf das Konto dieses Sektors. Der Anstieg 2019 ist mit 3,7 Prozent bei weitem der höchste Anstieg eines Sektors in diesem Jahr. Im Bereich des Emissionshandels war der Anstieg mit 4,1 Prozent sogar noch um eine Spur höher. Für den Anstieg bei den energetisch bedingten Emissionen war die Ursache ein vermehrter Gasverbrauch um 2 Prozent.

EAG muss Schneckentempo beim Windkraftausbau in einen Wirbelwind verwandeln

„Die Politik muss die Handbremse beim Ausbau der erneuerbaren Energien endlich lösen“, fordert daher Moidl: „Das kommende Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz muss die nötigen Rahmenbedingungen hierfür schaffen. Dabei ist genau darauf zu achten, dass das EAG auch von Anfang an funktioniert. Hier müssen die funktionierenden Elemente aus anderen Ländern übernommen werden, und jene, die den Ausbau nicht voranbringen konnten, beiseitegeschoben werden. Die Qualität der Rahmenbedingungen muss also im Vordergrund stehen.“

Ein wesentlicher Bestandteil wird auch die Verfügbarkeit der Mittel für diesen Ausbau sein. „Mittelbegrenzungen, die vor der Corona-Pandemie diskutiert wurden, sind nicht mehr zeitgemäß solange die gewünschten Ziele nicht erreicht sind“, bemerkt Moidl und ergänzt abschließend: „In der derzeitigen wirtschaftlichen Lage brauchen wir die Arbeitsplätze, Investitionen und die heimische Wertschöpfung, die der rasche Ausbau der erneuerbaren Energien mit sich bringen können, wie einen Bissen Brot.“

Zur Presseaussendung mit Hintergrundinformationen: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1044328

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