450. Todestag von Johann Walter: Meilensteine der Sächsischen Musikgeschichte

Leipzig (pts027/09.04.2020/15:50) – Vor 450 Jahren, am 10. April 1570, starb der Komponist und Kantor Johann Walter in Torgau, wo er über 40 Jahre lebte und arbeitete. Walter ging in die Musik- und Reformationsgeschichte ein: Als Gründer der ersten bürgerlichen Kantorei und als Weggefährte Martin Luthers.

Im Auftrag von Kurfürst Moritz von Sachsen gründete Johann Walter 1548 die einstige sächsische Hof- und heutige Staatskapelle Dresden – das einzige noch bestehende Orchester, das über eine so lange Tradition hinweg ununterbrochen musiziert hat.

Bereits 1524 wurde von Johann Walter das erste evangelische Chorgesangbuch herausgegeben. Gemeinsam mit Martin Luther entwickelte er den neuen Ablauf des evangelischen Gottesdienstes. Die von Luther unter Mitwirkung Walters erarbeitete „Deutsche Messe“ erschien 1526 als neue reformatorische Gottesdienstordnung.

Johann Walter gründete in Torgau die erste stadtbürgerliche Kantorei und wurde zum „Ur-Kantor“ der evangelischen Kirchenmusik. Walter ebnete den Weg für nachfolgende Komponisten wie Schütz, Bach und Mendelssohn Bartholdy.

Sein Erbe lebt auch in Torgau weiter: In der musikalischen Tradition der Johann-Walter-Kantorei und in der über die Stadtgrenzen bekannten Torgauer Festwoche der Kirchenmusik, die jährlich im Sommer stattfindet. Johann Walter zu Ehren entstand in Torgau die 2017 eröffnete Ausstellung „Klang & Glaube“ im restaurierten Priesterhaus.

Im September 2020 lädt die Verleihung der Johann-Walter-Plakette für besondere musikalische Verdienste in die Torgauer Schlosskirche ein.

Informationen zur Festwoche der evangelischen Kirchenmusik: https://bit.ly/34nP4Tx

Informationen zur Ausstellung „Klang & Glaube“: http://www.museum-torgau.de/index.php/museumspfad/priesterhaus

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