Wien (pts015/21.11.2019/10:10) – Die nächsten zehn Jahre sind entscheidend für das Klima. Bleiben wir auf derzeitigem Kurs, werden wir die Pariser Klimaziele verfehlen. „Die Erde hat sich erst um ein Grad erwärmt und schon jetzt werden Klimafolgen wie Wetterextreme nachweislich häufiger“, sagt Georg Feulner, stellvertretender Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Mit jedem Zehntelgrad weiterer Erwärmung nehmen die Schäden und Risiken zu. Um die schlimmsten Folgen zu vermeiden, müssen wir endlich unsere Emissionen rasch und umfassend reduzieren.“ Aber es ist noch nicht zu spät. Österreich kann zu einem internationalen Vorbild in Sachen Klimaschutz werden und dabei selbst profitieren. Darüber diskutierten auf Einladung von GLOBAL 2000 gestern Abend beim Vienna Forum on Climate Action in Kooperation mit der Windkraft Simonsfeld und der IG Windkraft VertreterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
„Vier Handlungsfelder sind für strukturelle Änderungen und eine effektive Emissionsreduktion von Relevanz: Multifunktionale Gebäude, die einen Fokus auf Quartiere haben und aktiv in das Energiesystem eingebunden sind, verschränkte Mobilität als Zugang zu Personen, Gütern und Dienstleistungen, die zusätzliche Verkehrsbewegungen vermeidet, Integrierte Netze, die bilateral betrieben werden sowie ein neuer Umgang mit Rohstoffen, Werkstoffen und Produkten in einer circular economy“, betont Angela Köppl, Referentin für Umwelt, Energie und Klima beim Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO). Eingebettet in ein breiteres Politikbündel kann eine CO2-Bepreisung bei entsprechendem Design als Instrument für die angesprochenen strukturellen Änderungen wirken und zielorientierte Anreize für Veränderungen setzen.
Die Politik in Österreich hat es in der Hand. Österreich kann sich in den nächsten Jahren in die Reihen jener einfügen, die weltweit tatkräftig für Klimaschutz anpacken und dabei selbst profitieren. Das Potenzial ist da: „Die Diskussion hat es gezeigt: Wir können die Klimawende noch schaffen und Österreich kann in den nächsten fünf Jahren vom Nachzügler zum Klimavorreiter werden. Dafür braucht es aber jetzt mutige und entschlossene Schritte der Politik. Der Abbau umweltschädlicher Subventionen, eine wirksame Bepreisung von CO2 und mindestens eine Klimaschutzmilliarde an Investitionen in unsere Zukunft halten wir für unverzichtbare Bausteine eines Gesamtkonzeptes“, betont Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
Auch Alexander Hochauer, kaufmännischer Geschäftsleiter der Windkraft Simonsfeld, fordert ein klares Bekenntnis der Politik zu den festgelegten Klimazielen und die rasche Umsetzung der notwendigen Maßnahmen: „Das neue Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz muss die Grundlage für ambitionierte Ausbauziele sein und langfristige Planungssicherheit schaffen. Als Windkraftbetreiber sind wir Teil der Lösung, die Politik muss jetzt für geeignete Rahmenbedingungen sorgen!“
Stefan Moidl von der IG Windkraft ergänzt: „Seit fünf Jahren steht Österreich beim Ausbau der erneuerbaren Energien auf der Bremse. Nach wie vor verhindert das Ökostromgesetz den raschen Ausbau der erneuerbaren Energien, anstatt die nötigen Kraftwerke zu ermöglichen. Allein schöne Ziele von einer 100 prozentigen Stromversorgung helfen nicht, das Klima zu schützen, wenn die nötigen Maßnahmen fehlen. Klimakrise und erneuerbare Wirtschaft sollten genug Gründe liefern, hier endlich aktiv zu werden.“
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Rückfragehinweis: Mag.a Lydia Matzka-Saboi, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, Tel.: +43 699 14 2000 26, E-Mail: lydia.matzka@global2000.at Martin Jaksch-Fliegenschnee, Pressesprecher IG Windkraft, Tel.: +43 660 2050755, E-Mail: m.fliegenschnee@igwindkraft.at
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Aussender: IG Windkraft Ansprechpartner: Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee Tel.: +43 660 20 50 755 E-Mail: m.fliegenschnee@igwindkraft.at Website: www.igwindkraft.at