Neue Forschungserfolge bei Chronischer Lymphatischer Leukämie (CLL)

Wien (pts009/19.02.2019/08:00) – Neue Forschungsergebnisse, innovative Medikamente und neue Behandlungsoptionen mit bewährten Therapien zu kombinieren, haben bei vielen Tumorentitäten dafür gesorgt, dass sich die Überlebens- und die Heilungschancen der betroffenen PatientInnen enorm erhöhen. Auch können die Diagnosen früher und schneller gestellt werden, so dass immer mehr Krebsarten zu chronischen Krankheiten und damit gut therapierbar werden.

Auch bei Chronischer Lymphatischer Leukämie (CLL) tragen neue Forschungserfolge dazu bei, die Sterblichkeit weiter zu reduzieren und die Lebensqualität der PatientInnen zu steigern. Auf dem Krebstag im Wiener Rathaus informierte Assoc.-Prof. Priv.-Doz. DDr. Philipp Staber, Klinische Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Medizinische Universität Wien, über die häufigste Leukämie-Erkrankung in den westlichen Industrieländern: „Die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) macht in Österreich etwa die Hälfte der etwa 7.700 Leukämiediagnosen aus. Durch innovative Behandlungsansätze konnte die Prognose für Patienten deutlich verbessert werden.“

Tumorzellen mit langen Überlebenszeiten

CLL ist eine durch Veränderung der weißen Blutkörperchen hervorgerufene bösartige Krebserkrankung der blutbildenden Organe und entsteht im Knochenmark bzw. im lymphatischen System. Die wichtigsten Krankheitszeichen umfassen meist schmerzlose Lymphknotenvergrößerungen am Hals, in der Achselhöhle und im Leistenbereich. Auch Allgemeinsymptome wie spontanes Fieber ohne Ursache, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust können auftreten und werden als B-Symptomatik bezeichnet.(1) CLL kann ausschließlich durch spezielle Untersuchungen (Blutbild, Immunphänotypisierung) exakt diagnostiziert werden.

Die Krankheit verläuft in der Regel langsam. Bisherige Therapien konnten die Krebszellen nicht dauerhaft bekämpfen, weil die CLL-Zellen verstärkt ein bestimmtes Eiweiß (B-Zell-Lymphom-2-Protein, BCL-2) bilden, das den Zelltod (Apoptose) hemmt.

Verbesserte Therapieoptionen

„Die Behandlungsstrategie hängt unter anderem vom Tumorstadium, Alter, Allgemeinzustand und Begleiterkrankungen des Patienten ab. Im besten Fall wird eine komplette Remission, also das Verschwinden der messbaren Krankheitssymptome, erreicht“, so Prof. Staber in seinem Vortrag. „In frühen Stadien geht von der Erkrankung oftmals keine Bedrohung aus und es ist häufig keine medikamentöse Behandlung notwendig. Vielmehr wird die Erkrankung im Rahmen regelmäßiger Untersuchungen überwacht.“

Innovative Behandlungsoptionen bei CLL sind vielfach nicht nur wirksamer, sondern auch schonender. Zum aktuellen Standard gehören neben der Chemoimmuntherapie (CIT) zielgerichtete Therapien, die entweder BCL-2 hemmen oder die B-Zellrezeptor-Signalübertragung und damit Wachstum und Überleben der Krebszellen blockieren.(2) Die – als Tabletten verfügbaren – zielgerichteten Therapien sind insbesondere deshalb vielversprechend, weil sie ohne Chemotherapie auskommen und gut verträglich sind. Sie werden zunehmend sowohl in die Erstlinienbehandlung, als auch in fortgeschrittenen Therapielinien angewandt.(3)

Höhere Heilungschancen, längere Überlebenszeiten

Prof. Staber: „Dank der Vielfalt an modernen Therapiemöglichkeiten haben sich die Überlebenszeiten für Patienten mit fortgeschrittener CLL innerhalb der letzten zehn Jahre verdoppelt. Zudem haben sich die Ansprechraten erhöht und mehr Patienten erreichen komplette Remissionen.“(4)

Alle Vorträge sind auf der Homepage des Vereins Leben mit Krebs anzusehen: http://www.leben-mit-krebs.at

Referenzen: (1) Richard Greil: http://www.krebsimfokus.at/ueber-krebs/leukaemien/chronische-lymphatische-leukaemie-cll/im-ueberblick.html (2) Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO). Leitlinien Chronische Lymphatische Leukämie. Abrufbar unter: https://www.onkopedia.com/de/news/leitlinie-cll-aktualisiert (3) Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO). Leitlinien Chronische Lymphatische Leukämie. Abrufbar unter: https://www.onkopedia.com/de/news/leitlinie-cll-aktualisiert (4) Thompson PA, Wierda WG. (2016) Eliminating minimal residual disease as a therapeutic end point. Working toward cure for patients with CLL. Blood 127(3):279-286

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Aussender: Hennrich.PR Ansprechpartner: Daniela Hennrich Tel.: +43 1 879 99 07 E-Mail: office@hennrich-pr.at Website: www.leben-mit-krebs.at