Trend zu Bankenaktien bestätigt

Wien/Bonn (pts001/14.08.2016/11:55) – Bereits vor einem Monat hat Gerhard Massenbauer Bankentitel trotz höherer Schwankungen und wider Marktmeinungen im „Massenbauers Strategie Depot“ http://massenbauersdepot.de empfohlen und in die Veranlagungsstrategie der CENSEO-Produkte aufgenommen. Warum, wird nun erklärt.

Die erste Verkaufswelle wurde durch die Bankenkrise 2008/09 bewirkt, deren Höhepunkt die Pleite der US-Großbank Lehman-Brothers am 15. September 2015 markierte. Nach einer kurzen Erholungsphase folgte mit der „Euro-Krise“ bzw. Krise der Peripherieländer 2011/12 die nächste Abverkaufswelle. Im laufenden Jahr drückten BREXIT und Bankenstresstest nochmals auf die Kurse der Bankenaktien, wobei letzterer kein Grund zur Panik gibt, denn per Saldo hat sich bei den 51 von der EBA einer Krisensimulation unterzogenen Banken von Ende 2013 bis Ende 2015 die harte Kernkapitaldecke um 180 Mrd. EUR verbessert. Was allerdings etwas Unbehagen bereitete, waren zwei Dinge:

1. Bei 14 Banken schmolz im Krisenszenario die harte Kernkapitalquote (transitional) um 500 Basispunkte, während es im Schnitt nur ein Rückgang um 3,8 Prozentpunkte gemessen an der risikogewichteten Aktiva war. Am stressanfälligsten reagierte dabei die drittgrößte Bank Italiens, die Banca Monte dei Paschi di Siena (-1423 BP, transitional), die nun ihre faulen Kredite auslagert und mit 5 Mrd. EUR gerettet werden sollte. Ebenfalls sehr störungsanfällig reagierten die Allied Irish Banks, N.V. Bank Nederlandse Gemeenten, The Royal Bank of Scotland Group Public Limited Company und die NRW.BANK.

2. Fünf systemrelevante Banken wiesen nach der Krisensimulation der EBA eine von Experten als bedenklich betrachtete CET-1-Ratio (fully loaded) von unter 7 % auf, nämlich die Banca Monte dei Paschi di Siena, die Allied Irish Banks plc, die Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH, The Governor and Company of the Bank of Ireland und die Banco Popular Espanol.

Nur noch ein Bruchteil des Eigenkapitals als Börsenwert

Mittlerweile hat der 48 Bankenaktien des EU-Raumes enthaltende STOXX® Europe 600 Banks Index (EUR, Price) binnen eines Jahres 40 % an Wert eingebüßt und liegt im laufenden Jahr (per 5. August) 27 % im Minus. Nun zeichnet sich auf dem Niveau der Tiefs der Jahre 2011 und 2012 eine Bodenbildung ab, die nur noch zu weniger als einem Drittel der Stände aus dem Jahr 2006 stattfindet. Dadurch ist auch das Bilanzvermögen der Banken billig bewertet. Kurs-Buchwert-Verhältnisse von 0,2 bis 0,7 sind bei europäischen Bankaktien mittlerweile die Normalität, während asiatische Bankentitel häufig Relationen von 1 bis 2 aufweisen.

Liegt die niedrige Bewertung an hohen Kreditverlusten in Europa?

Fakt ist, dass die durchschnittliche regulatorische Eigenkapitaldecke der 51 Banken zuletzt bei 5,2 % der gesamten Aktiva lag. Das ist zwar ein dünner Puffer, doch für die notleidenden Kredite in der Bilanz haben die Banken Vorkehrungen in Form von Rückstellungen getroffen, auch in Italien! Laut Definition des IWF gilt ein Kredit als notleidend, wenn ein Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen seit mindestens 90 Tagen vorliegt oder bei einem Verzug von weniger als 90 Tagen gute Gründe vorliegen, die eine Nichtzahlung befürchten lassen (z.B. Bekanntwerden einer Insolvenz des Schuldners). Die Bilanzvorsorgen orientieren sich dabei an den erwarteten Kreditverlusten und hier gilt meist das Motto: „Es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht.“

Die faulen Kredite in der Bilanz der italienischen Banken beliefen zuletzt auf 360 Mrd. EUR, was gut 15 % von deren gesamten Kreditvolumen (NPL-Ratio) entspricht oder 3,5 % des BIP des Euroraums. 45 % des Volumens sind durch Rückstellungen gedeckt. In den meisten europäischen Ländern sind über ein Drittel der faulen Kredite durch Rückstellungen gedeckt. Massenbauers Meinung nach, dürfte dies vollkommen ausreichen, sofern nicht unerwartete Krisenszenarien auftreten.

Asiatische Banken im Vorteil – europäische leiden dank EZB

Mit Ausnahme der japanischen Banken, haben es unter Zinsaspekten die Banken des asiatischen Raumes wesentlich leichter. Während im Euroraum die Leitzinsen bei 0 % liegen, sind es in China 4,35 %, in Indonesien sogar 6,50 % und in Korea immerhin noch 1,25 %. Bei höheren Zinsen kann mit gleicher Aktiva ein höherer Ertrag erwirtschaftet werden.

Die höhere Rentabilität der asiatischen Banken führt zu höheren Gewinnen, die dann Kurse rechtfertigen, die teils über dem Buchwert liegen. Konkret bedeutet dies, dass die europäischen Banken ein Opfer der Nullzinspolitik der EZB geworden sind, die genau damit die Banken stützen möchte. Wenn man dieses Ergebnis betrachtet kann man nur von grobem Unfug sprechen – oder von: „Sie wissen nicht, was sie tun!“

Die Kurse weit unter Buchwert sind somit einerseits das logische Ergebnis der vorherrschenden Rahmenbedingungen, andererseits sind sie auch das Resultat einer Übertreibung der Märkte, die sich auch Unternehmensaufkäufer aus den USA oder dem asiatischen Raum zunutze machen könnten. Niedergeprügelte Banken wie Deutsche Bank und UniCredit sind mittlerweile potenzielle Übernahmeziele.

Über CENSEO Vermögensverwaltung Die Anlagestrategie zielt auf flexible Portfolios in attraktiven Anlagebereichen, die nach einem klaren Muster zusammengestellt werden. Denn Kapitalmärkte bieten Chancen, aber auch Risiken. Die Portfoliozusammensetzung hat das Ziel, auch bei negativen Überraschungen auf nicht nur ein Pferd zu setzen. Bieten sich Chancen, werden diese flexibel mit entsprechender Gewichtung umgesetzt, womit zum Beispiel auch bei relativ geringer Aktienquote (z.B. 35 bis 45 %) eine gute Rendite erreicht werden kann. http://www.censeo.at

Über Massenbauers Strategie Depot Der Informationsdienst „Massenbauer Strategie Depot“ wird gemeinsam mit dem deutschen Investor Verlag veröffentlicht. Bei den regelmäßig erscheinenden Ausgaben erhalten Leser einen tiefen Einblick und Hintergrundwissen über Gerhard Massenbauers Veranlagungsansatz und detaillierte Analysen zu Kapitalmärkten. http://www.massenbauerdepot.de

Das Massenbauers Strategie Depot ist in einer Probezeit kostenlos unter https://www.investor-verlag.de/produkte/mau/?wkz=MAU5039&nonav=1&nopd=1 beziehbar.

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