Wien (OTS) – Österreich hat ein enormes Gewaltproblem. Vor allem geschlechtsspezifische Gewalt an Frauen wird laufend verharmlost, verschwiegen, verleugnet und nicht ernst genug genommen. Zu viele Frauen, die Hilfe suchen, werden von der Regierung und von den Behörden im Stich gelassen. Für gewaltausübende Täter gibt es nach wie vor zu wenig klare und wirksame Konsequenzen. Frauenverachtendes, patriarchales Gewaltverhalten und Hass gegen Frauen wird geduldet, anstatt es zu ahnden. Daher haben viele Menschen, vor allem Frauen, das Vertrauen in den Staat und in die Behörden verloren. Daran muss sich Grundlegendes ändern. Zwtl.: Gewalt zu stoppen ist nicht nur eine Aufgabe, sondern eine Verpflichtung Eine Änderung bzw. ein deutlicher Klimawandel – so wie es die Istanbul-Konvention von Österreich fordert – kann nur ernsthaft geschehen, wenn diese Änderungen von „oben“ angeordnet werden. Sie alle müssen Verantwortung übernehmen: Die Regierung, der Bundespräsident, der Bundeskanzler, der Vizekanzler, jede*r Minister*in, jede*r Nationalratsabgeordnete*, jede*r Bürgermeister*in, jede*r Politiker*in, jede*r, Polizeibeamt*in, jede*r Jurist*in, jede*r Richter*in, jede*r Gutachter*in, jede*r Sozialarbeiter*in der KJH, JEDE*R ist verpflichtet, Gewalt und Hass an Frauen gleich im Ansatz zu stoppen und zur grundlegenden Änderung in der Gesellschaft beizutragen. Ebenso hat auch jede*r Vorgesetzte*n eines Unternehmens, eines Vereins, etc. die Pflicht Gewalt zu stoppen und zu verhindern, Opfer zu schützen und Gewaltausübende so rasch wie möglich in die Verantwortung zu nehmen. Alle sollen wissen, was Gewalt ist, wo sie beginnt, welche Dynamiken dahinterstecken und welche Täterstrategien es gibt. Zwtl.: Alle können Verantwortung übernehmen und Zivilcourage gegen Gewalt an Frauen zeigen Nicht nur die staatlichen Behörden, sondern alle in der Zivilgesellschaft können mitwirken: Jeder Mensch, jede*r Bürger*in, jede*r Nachbar*in, jede*r Vertreter*in einer Organisation kann Gewalt unterbrechen und stoppen. Alle – auch Männer – können sich bei StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt engagieren und Methoden der Zivilcourage gegen Partnergewalt und Gewalt an Frauen und Kindern lernen. Positive Vorbilder und vor allem positive Männerbilder braucht unser Land, davon profitieren vor allem Kinder und Jugendliche. „Was sagen. Was tun.“ lautet das Motto von StoP. Alle können und müssen ein positives Vorbild gegen Hass und Gewalt werden. StoP-Methoden der Zivilcourage gegen Partnergewalt finden Sie hier: [StoP-Leitfaden] (https://www.ots.at/redirect/partnergewalt1). Mehr Informationen über StoP: [stop-partnergewalt.at] (http://www.stop-partnergewalt.at) Zwtl.: Finanzielle Investition in die Sicherheit von Frauen und Kindern ebenso Pflicht Gewalt an Frauen und Kindern ist sehr teuer, sie kostet dem Staat jährlich mindestens 4 Milliarden Euro. Daher muss vor allem in die Gewaltprävention und in die Sicherheit der Betroffenen investiert werden. Frauenorganisationen, Frauenhäuser, der Verein AÖF, die Frauenhelpline, alle Frauen- und Mädchenberatungsstellen und Opferschutzeinrichtungen benötigen mindestens 228 Millionen Euro jährlich und 3000 zusätzliche Vollzeitarbeitsstellen, aber auch leistbare Wohnungen auf Dauer, um nicht nur „Feuerlöscherinnen“ für Betroffene zu sein, sondern Betroffene ausreichend lange begleiten und vor Behörden zu vertreten zu können, bis jede Frau und jedes Kind ein sicheres und gewaltfreies Leben führen kann.
AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser Mag.a Maria Rösslhumer maria.roesslhumer@aoef.at Tel.: 0664 793 07 89 www.aoef.at
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