Sunnyi Melles zeigt im „Universum History“-Dokudrama „Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“ eine Elisabeth, wie man sie kaum kennt

Wien (OTS) – Schönheitsfanatikerin, Leistungssportlerin, Dichterin: Kaiserin Elisabeth von Österreich sucht ihr Leben lang nach dem Sinn. Kurz vor ihrem Tod will sich „Sisi“ auf der griechischen Insel Korfu mit dem „Zauberschloss“ Achilleion eine „Seelenheimat“ schaffen. Die schweizerische Schauspielerin Sunnyi Melles verkörpert im „Universum History“-Dokudrama „Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“ am Dienstag, dem 23. April 2019, um 21.05 Uhr in ORF 2 eine Elisabeth, wie man sie kaum kennt: eine in die Jahre gekommene, widersprüchliche und gleichzeitig faszinierend-moderne Frau, jenseits aller Sisi-Romantik. Davor wirft um 20.15 Uhr die „Universum“-Dokumentation „Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im Zoo“ einen Blick hinter die Kulissen des ältesten Zoos der Welt. „Universum History: Dokudrama „Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“ – 21.05 Uhr, ORF 2 „Sisi“ ist weltberühmt durch die Filme von Ernst Marischka mit Romy Schneider – als Zerrbild einer volksnahen, kindlich-naiven und warmherzigen Kaiserin. Die historische Elisabeth ist aber viel mehr: eine starke Frau voller Widersprüche, nicht immer sympathisch, aber faszinierend-modern – eine Frau, die Menschen in ihren Bann zieht. Die großzügig und leidenschaftlich, aber auch kühl und berechnend sein kann. Und die sich ihrer Rolle als Kaiserin konsequent entzieht – auch in Zeiten der Krise, in denen die Habsburgermonarchie um den Fortbestand ringt. Regisseur Stefan Ludwig nähert sich Elisabeth über einen ihrer engsten, aber nahezu vergessenen Wegbegleiter: Alexander von Warsberg, ein österreichischer Diplomat und Griechenlandkenner. Warsberg ist ein enger Freund, ein Vertrauter der Kaiserin in der Lebensphase rund zehn Jahre vor ihrem Tod. Mit ihm gemeinsam plant sie in den Jahren 1888/89 das Achilleion auf Korfu, einen romantischen Palast am Meer, in dem ihre Seele endlich eine Heimat finden soll. Warsberg kommt in den meisten Sisi-Biografien nur als Randnotiz vor. Nun hat der deutsche Buchautor Robert Holzschuh erstmals in jahrelanger Kleinarbeit Warsbergs Briefe zusammengetragen. Sie erlauben einen Blick auf Elisabeth, den es so noch nicht gab. Das Achilleion wird darin zum Brennglas, in dem die Kaiserin in all ihren Facetten erlebbar wird: als melancholische, schwärmerische und entschlossene Frau, die traditionelle Lebensentwürfe verweigert, aber nicht in der Lage ist, die innere Leere zu füllen. In den Interviews der neuen „Universum History“-Spieldokumentation kommen Experten und Expertinnen aus Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien zu Wort, etwa die Wiener Historikerin Katrin Unterreiner oder die französische Feministin und Autorin Catherine Clément. Der Psychoanalytiker Walter Hoffmann analysiert Elisabeths komplexes Seelenleben, und Elisabeths Ururenkel Leopold Altenburg betrachtet das Wirken der Kaiserin aus der Perspektive eines Verwandten. Für die Titelrolle der Spielszenen konnte mit Sunnyi Melles eine der renommiertesten deutschsprachigen Charakterdarstellerinnen gewonnen werden. „Ich hoffe, durch die Verkörperung dieser geheimnisvollen Frau vielen Leuten klarmachen zu können, wie wunderbar Elisabeth – mit all ihren Widersprüchlichkeiten – war“, sagt Melles. An ihrer Seite sind Alexander E. Fennon als Alexander von Warsberg und Clemens Aap Lindenberg als Kaiser Franz Joseph zu sehen. „Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“ ist eine Koproduktion von Metafilm in Zusammenarbeit mit ORF, ZDF und ARTE, gefördert von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien, Land Niederösterreich und der Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien (VAM). „Universum: Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im Zoo“ – 20.15 Uhr, ORF 2 Der Tiergarten Schönbrunn ist weit mehr als der älteste Zoo der Welt. Er vereint Natur aus allen Kontinenten auf 17 Hektar inmitten der Großstadt, ist Lebens- und Erlebensraum für Mensch und Tier zugleich. Rund 70 Tierpflegerinnen und Tierpfleger arbeiten im Schönbrunner Zoo, um 8.000 Tiere artgerecht und gut zu versorgen. Ihre besondere Nähe zu den Zootieren steht im Mittelpunkt der „Universum“-Dokumentation „Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im Zoo“. Für den Film – eine Koproduktion von ORF, Metafilm und BMUKK, gefördert von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und Cinestyria – begleitete Lukas Beck mehrere Tierpfleger/innen ein Jahr lang bei ihrer Arbeit – und das nicht nur innerhalb des Zoos. Flugübungen mitten in der Stadt? Die kleinen Falken sind aufgeregt und zappelig: Es ist ihr allererster Flugversuch – und der Balkon mitten in Wien eine ungewöhnliche Startrampe. Ein zierliches Flughund-Baby auf einer Wäscheleine? Friedlich hängt es mit seiner Mutter in der Küche; im Wohnzimmer die ersten Flugversuche. Eine junge Gepardin auf Reisen? „Universum“ begleitet sie bei ihren ersten vorsichtigen Schritten im neuen Revier; sie soll – aus einem deutschen Tiergarten stammend – dem Wiener Zoo Geparden-Nachwuchs bringen. Der Tiergarten in Schönbrunn wirkt weit über seine Grenzen hinaus – durch internationale Zuchtprogramme, vor allem aber durch das persönliche Engagement der Pfleger/innen. Nicht zufällig wurde der Tiergarten Schönbrunn zweimal zum besten Zoo Europas gewählt, werden die Mitarbeiter/innen für Spezialprojekte wiederholt mit internationalen Preisen bedacht. In außergewöhnlichen Kameraperspektiven zeigt „Schönbrunner Tiergeschichten – Leben im Zoo“ die große Nähe der Pfleger/innen zu den Zootieren. Eine Nähe, die manchmal bis zur Wesensverwandtschaft zu gehen scheint. Fredi Maier ist als Pfleger für die Primaten in Schönbrunn verantwortlich. Seine Überzeugung: „Wer weiß, wie Menschen ticken, der weiß auch, wie Affen ticken. Beide haben ihre Eigenheiten und Launen!“ Und damit sollte man umgehen können. Fredi Maier muss es wissen, denn er ist seit vielen Jahren erfahren im Kontakt mit den Schönbrunner Affen. Sein Kollege und Insekten-Experte Karl Schiechl hingegen züchtet privat auf seinem alten Bauernhof seltene Käfer, um so den Artenreichtum der Natur zu erhalten. Andi Eder, Meister der Raubkatzen, hat sich – so behaupten zumindest seine Freunde – sogar mit seinen Bewegungen den Tieren angepasst. Gerlinde Hillebrand, eine sportliche Biologin, die als Taucherin unter anderem die riesigen Aquarien in Schönbrunn reinigt, ist dagegen richtiggehend verliebt in ihre Pinguine. Eine ungewohnt mütterliche Beziehung pflegt auch Nina Reinstadler zu ihren Tieren: Problemfälle nimmt sie sogar mit nach Hause, um sie Tag und Nacht zu umsorgen. Dass es sich dabei um Fledermäuse handelt, erstaunt viele – nur nicht die Pflegerin. Nichts entgeht den wachsamen Augen der Schönbrunner Tierpfleger/innen. Manche von ihnen stellen ihr ganzes Leben in den Dienst ihrer Schützlinge. Mit den ihnen anvertrauten Tieren erleben sie Geburt und Heranwachsen, Altern und Tod – und manchmal auch das Ende einer ganzen Spezies. Es ist ein Leben, geprägt von Zuneigung und Verantwortung, von Enttäuschung und Glück – eben ein „Leben im Zoo“. Der Film zeigt aber auch weitere Gesichter eines Tiergartens: Ein moderner Zoo ist Drehscheibe für Artenschutz und internationale Zuchtprogramme, für Forschung und Bildung. Das bleibt den meisten Besucherinnen und Besuchern verborgen, doch die „Universum“-Kamera hat u. a. ein Geparden-Pärchen übers Jahr begleitet – vom ersten Tête-à-Tête bis zum Liebesspiel. Regisseur Lukas Beck über seinen Film: „Dreharbeiten im Zoo sind viel aufregender, als man denken würde. Es war wie in der Wildnis und es gibt nur ein Rezept, um Zootiere zu filmen: Geduld und Ruhe! Außerhalb der Öffnungszeiten im Tiergarten zu sein ist etwas ganz Besonderes, und ich würde sagen, es gibt kaum etwas Schöneres: Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang mit den Tieren – das muss man erlebt haben! Wenn die Besucher/innen gehen, verändern die Tiere ihr Verhalten, auch das zu erleben ist großartig! Manche Tiere beginnen dann miteinander zu kommunizieren. Tiger und Löwen zum Beispiel starten dann ein faszinierendes akustisches Kräftemessen. Es herrscht dann sozusagen Highlife im Tiergarten! Das hätte ich nicht erwartet! – Und was die Pfleger betrifft, macht mich ihre Professionalität und Erfahrung fast sprachlos. Andi Eder zum Beispiel kennt seine Geparden so gut, dass er sie bei der Fütterung mit dem Lift richtiggehend dirigieren kann!“ Vom historisch gewachsenen Weltkulturerbe zum modernen Lebensraum für eine bedrohte Natur: Auch wenn der noch älteste bestehende Zoo der Welt für die eine oder andere gefährdete Tierart vielleicht sogar der letzte Zufluchtsort auf unserem Planeten ist, ist er längst kein vollkommen abgeriegeltes Habitat mehr. Der Lebensraum der Tiere ist durchlässig geworden – und so manches Tier, das von den Pflegern ausgewildert wurde, kehrt regelmäßig hierher zurück, um sich heimlich unter die Millionen Besucherinnen und Besucher jährlich zu mischen. So wie auch die Fledermäuse von Nina Reinstadler.

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