Jena (pts039/22.02.2017/16:50) – Der europäische Security-Software-Hersteller ESET hat Ergebnisse einer Untersuchung veröffentlicht, die das Vorgehen von RTM, einer noch neuen cyberkriminellen Gruppe, beleuchtet. Die Gruppe bringt komplexe Malware in der Programmiersprache Delphi in Umlauf, die Remote-Banking-Systeme (RBS) ins Visier nimmt. RBS-Software wird verwendet, um große Finanztransfers zu tätigen. Die Analyse präsentiert ESET in dem detaillierten Whitepaper „Read The Manual: A Guide to the RTM Banking Trojan“.
Die Untersuchung veranschaulicht, wie Cyberkriminelle die anspruchsvolle Schadsoftware gegen Ziele in Russland und weiteren Ländern implementieren. Zu den verifizierten Fähigkeiten der Malware, vor allem in Bezug auf das Ausspähen von Zielen, gehören das Lesen von Smart Cards, Keylogging und Echtzeit-Überwachung von Banking-Aktivitäten.
„Wie unsere Analyse zeigt, sucht die Malware aktiv nach gängigen Exportdateien aus Buchhaltungssoftware, die in Russland üblich ist“, erklärt Jean-Ian Boutin, Malware-Forscher bei ESET.
ESET-Forscher gehen davon aus, dass diese Dateien vorrangig von Interesse sind, weil sie Details zu umfangreichen Geldtransfers aus einem Zwischenschritt in der Ausführung von Zahlungsaufträgen bei RBS-Software enthalten können. Die Kriminellen können aus den enthaltenen Textdateien interessante Informationen – nämlich die Kontodaten des Empfängers oder den Betrag – extrahieren, und so von ihren Aktivitäten profitieren.
RTM ist nicht die erste Gruppe, die diese Angriffsmethode für sich nutzt. Andere wie Buhtrap und Corkow haben in der Vergangenheit ebenfalls RBS-Nutzer ins Visier genommen, und langsam ein Verständnis des Netzwerks und Know-how für den Bau von maßgeschneiderten Tools aufgebaut, um von geschäftlichen Nutzern zu stehlen.
„Die zunehmende Komplexität der Fähigkeiten und der Methodik von Gruppen wie RTM, die momentan in erster Linie in Russland aktiv sind, legt nahe, dass auch Unternehmen in anderen Teilen der Welt anfällig für ähnliche Angriffe sind und wahrscheinlich ihre nächsten Ziele sein werden“, ergänzt Boutin.
Um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, rät ESET allen Unternehmen – unabhängig von ihrer Branche – Best Practices für Cybersicherheit einzuführen. Dazu zählen beispielsweise die Weiterbildung von Mitarbeitern, die Implementierung von Tools wie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), Verschlüsselungstechnologien und mehrschichtiger Schutz für Systeme und Endpunkte.
Weitere Informationen finden Sie auf dem Blog Welivesecurity.de von ESET unter http://www.welivesecurity.com/deutsch/2017/02/22/rtm-gruppe-online-banking-malware .
Weitere Informationen zu den Aktivitäten von RTM und den verwendeten Tools finden Sie in unserem Whitepaper unter http://www.welivesecurity.com/wp-content/uploads/2017/02/Read-The-Manual.pdf . IOCs für diese Bedrohung stehen bei ESET auf GitHub zur Verfügung.
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Über ESET ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software, die bereits über 100 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz in über 180 Ländern und Niederlassungen in Jena, San Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen Sie http://www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und Twitter.
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