Zürich (pts005/31.01.2017/06:45) – Die 65-jährige Frauke Martens lebt in der Nähe von Erlangen in Mittelfranken. Ihr Therapeut, Bernhard Mach, arbeitet im Spiraldynamik Med Center Zürich. Eine Distanz, die eine regelmäßige Therapiestunde schwierig macht und teure Reisespesen verursacht. Patientin und Therapeut treffen sich daher alle vier Wochen auf dem Bildschirm. Die Therapie über Skype setzt einige Bedingungen voraus: eine motivierte Patientin und einen pädagogisch geschulten Physiotherapeuten, der in diesem Falle ein wichtiges Werkzeug, seine Hände, nicht einsetzen kann.
Eine lange Liste von Problemen
Frauke Martens ist pensioniert. Die ehemalige Pharmazeutin ist verheiratet und eine große Musikliebhaberin. Sie spielt selber verschiedene Instrumente, klassisches Akkordeon, Saxophon, Blockflöte „quer durch alle Stile, von Klassik bis Schlagermelodien und Chansons.“ Ihr Lieblingsinstrument ist das Akkordeon, ein elf Kilogramm schweres Stück, Auslöser einer langen Liste von Problemen, die einen gemeinsamen Nenner haben: Entzündungen der Sehnen- und Muskelansätze, im Fachjargon „Enthesiopathien“ genannt.
Mit 54 Jahren begann Frauke Martens mit dem Akkordeonspiel, ein Jahr später bekam sie eine Sehnenscheidenentzündung an den Händen, es folgten die Schultern (Impingement-Syndrom), das Gesäß (Traktus-Syndrom), das Steißbein (Beckenboden) und die Ferse (Fersensporn). Dr. med. Christian Larsen, leitender Arzt des Spiraldynamik® Med Centers in Zürich, sieht die Ursachen dieser Probleme einerseits im Alter und in der Genetik, anderseits „spielen Fehlbelastungen und Verspannungen eine wichtige Rolle.“ Es sei ein häufiges Krankheitsbild, erklärt Dr. Larsen, doch lasse sich der Verlauf therapeutisch gut beeinflussen. „Das heißt, ungewohnt starke Belastungen sind zu meiden und Fehlbelastungen weg zu trainieren.“
Zu Beginn ihres Leidens suchte Frauke Martens nach konventionellen Therapien, denn eine Schulteroperation lehnte sie ab. In München, 200 km von ihrem Wohnort entfernt, fand sie einen Therapeuten, der ihr passte. Doch der Weg dahin war auf die Dauer zu weit, und so kontaktierte sie im Januar 2016 Dr. Larsen im Spiraldynamik® Med Center in Zürich. Dieser hatte die Idee einer „Ferntherapie“ über Skype.
„Mir hat diese Idee von Anfang an gefallen“, erklärt Frauke Martens im Skype-Interview. Zuerst galt es, die technischen Voraussetzungen wie Beleuchtung, Positionierung von Kamera und Übungsmatte usw. zu schaffen. Auch musste Frau Martens die Farbe ihres Dresses wechseln, denn „Weiß eignete sich nicht.“ In Zürich richtete Bernhard Mach sein Tablet auf die neue Therapie-Form ein. „Es war auch für mich eine neue Erfahrung, denn anstelle der Hände wurde die Kommunikation sehr wichtig.“ Sein Fazit: „Der zeitliche Aufwand ist zwar gleich wie bei einer üblichen Therapie, doch der Therapeut wird ganz zum Physiopädagogen.“
Frau Martens sei für ihn eine „Bilderbuchpatientin, voll motiviert“ im Bestreben, ihren Körper intelligent zu bewegen und die Übungen in den Alltag zu integrieren. Trotzdem: „Eine Therapie über Skype ist suboptimal,“ betont Bernhard Mach, „mit den Händen geht es besser, vor allem am Anfang.“
Ein aktives Leben
Auf die Frage nach dem Erfolg der Therapie ist Frauke Martens voll des Lobes: „Der Fersensporn ist weg, der Hand geht es gut und meine Schultern machen mir keine Probleme mehr.“ Akkordeon spielt sie weiter, wobei sie sich zeitlich einschränkt und versucht, sich nicht zu verspannen. Daneben fährt sie Rad, macht Kraft- und Lockerungsübungen und arbeitet mit dem Hometrainer. Frauke Martens möchte noch lange ein aktives Leben führen. Die Spiraldynamik®-Therapie über Skype wird sie dabei begleiten.
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