Wien (pts015/05.10.2016/12:00) – Die Apothekerinnen und Apotheker als Arzneimittelfachleute beschäftigen sich seit jeher eingehend mit dem Thema Arzneimittelsicherheit und unterstützen das Projekt „e-Medikation“. Wünschenswert wäre eine Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe bei der Umsetzung der e-Medikation. Falls dies nicht erfolgt, ist es aus Sicht der Apothekerkammer möglich, dass die Apotheken unter bestimmten Rahmenbedingungen die e-Medikation auch alleine durchführen. Dies hatte Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger gestern in der ORF ZIB gefordert.
Die e- Medikation bringt den Patienten Vorteile, da mit Hilfe dieser Informationsquelle das Risiko von Wechselwirkungen und Mehrfachverordnungen reduziert und die Sicherheit zur richtigen Einnahme erhöht wird. „Die Apotheke ist der Ort, wo die Informationen über Rezepte und Medikamente zusammenlaufen. Die Beratung zur richtigen Einnahme von Arzneimitteln, die Information zu Wirkungen, Neben- und Wechselwirkungen ist eine zentrale Kompetenz der Apothekerinnen und Apotheker. Wir haben in der Apotheke den Überblick über alle eingenommenen Präparate“, so Mag. pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer.
Neue Situation erfordert neue Rahmenbedingungen
Die Umsetzung der e-Medikation in der Apotheke ohne technische Einbindung der Ärzte erfordert jedoch neue Rahmenbedingungen:
1. Die e-card ist der Schlüssel zur e-Medikation. Die Kunden/Patienten müssen erst informiert und überzeugt werden, auch beim Apothekenbesuch die e-card mitzunehmen. Es ist hier entsprechende Aufklärungs- und Informationsarbeit zu leisten.
2. Der Mehraufwand für die Apotheken ist beträchtlich und muss abgegolten werden.
3. Weiters fordern die Apotheken eine Unterstützung der Krankenkassen beim Projekt Medikationsmanagement.
e-Medikation als Vorstufe für Medikationsmanagement
Das Medikationsmanagement in der Apotheke ist eine gesonderte, umfassende und systematische Beratungsleistung für Kunden/Patienten mit Polymedikation. „Die e-Medikation kann mit der Medikationsliste ein erster wichtiger Baustein in Richtung eines umfassenden Medikationsmanagements in der Apotheke sein“, so Wellan. Mehr als 1400 Apothekerinnen und Apotheker haben bereits eine Ausbildung in Medikationsmanagement absolviert. Ziel dieser einstündigen Beratungsleistung der Apotheker ist es – in Kooperation mit den betreuenden Ärzten und dem Pflegepersonal – die Einnahmeplanung der Medikamente zu verbessern und eine höhere Therapietreue der Patienten zu erreichen.
„Medikationsmanagement führt bei Personen mit Polymedikation zu einer Optimierung der Therapie und oft auch zu einer Reduktion der Anzahl der Arzneimittel“, so Wellan abschließend.
Apotheken auf einen Blick In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger. Ob Großstadt, Kleinstadt oder Gemeinde: Die österreichischen Apotheken liefern Qualität auf höchstem Niveau. Das bestehende Apothekensystem garantiert eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Versorgung mit Arzneimitteln und stellt die Versorgung der Patienten in den Mittelpunkt. Insgesamt beraten rund 6.000 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.370 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Zusätzlich erbringen über 350 Apothekerinnen und Apotheker wertvolle Versorgungs- und Beratungsleistungen für die Patienten in den österreichischen Krankenanstalten.
Fragen an: Österreichische Apothekerkammer Presse und Kommunikation Mag. Gudrun Kreutner (Reisinger), Mag. Elisabeth Ort Tel.: 01/404 14 DW 600 und 613 E-Mail: gudrun.kreutner@apothekerkammer.at oder elisabeth.ort@apothekerkammer.at
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