IG Windkraft: Nach mehr als 60 Jahren ist Atomkraft noch immer nicht marktreif

St. Pölten (pts014/25.04.2016/12:00) – Die Atomenergie hat die Hoffnung auf billigen Strom nicht erfüllt. Mehr als 60 Jahre nach dem ersten zivilen Atomkraftwerk zählt der Atomstrom noch immer zum teuersten überhaupt. Dagegen hat sich die Windenergie in der halben Zeit zur billigsten Stromerzeugungstechnologie entwickelt. „Auf einem freien Energiemarkt ohne Subventionen hätte die Windenergie bereits die Nase vorne“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

1954 ist das erste zivile Atomkraftwerk in Betrieb gegangen. Im selben Jahr hat der Vorsitzende der amerikanischen Atomenergiekommission Lewis Strauss den Slogan ausgegeben: „too cheap to meter“. Der Strom aus Atomkraftwerken, sollte so billig sein, dass es sich nicht einmal lohnen würde, den Verbrauch zu messen. Mehr als 60 Jahre danach hat sich dieser Slogan genauso als falsch herausgestellt wie alle heilsbringenden Prophezeiungen der Atomenergie.

Atomkraft ist die teuerste Stromerzeugungstechnologie

Keine andere Technologie wird in Europa so stark subventioniert wie die Atomkraft (35 Mrd. Euro jährlich). Selbst alle erneuerbaren Energien zusammen bekommen weniger Förderung (30 Mrd. Euro jährlich). Dabei wurden in dieser Abschätzung der europäischen Kommission die Kosten für den Transport von Atommüll, dessen Endlagerung, sowie die Versicherungshaftungen der Staaten noch gar nicht berücksichtigt. Wie teuer die Atomkraft noch immer ist, sieht man an den angekündigten Subventionskosten für das Atomkraftwerk Hinkley Point C in Großbritannien. Allein die zugesagten Einspeisetarife über die nächsten 35 Jahre würden sich auf rund 170 Mrd. Euro belaufen. Auch hier sind Kosten für den Netzausbau, Kredit- und Ausfallshaftungen, sowie die Kosten für die Endlagerung noch gar nicht eingerechnet.

Windstromerzeugung ist konkurrenzlos billig

Die moderne Windstromerzeugung ist gerade einmal halb so alt wie die Atomkraft und gehört bereits jetzt schon zu den billigsten Stromerzeugungstechnologien. Erst kürzlich wurde dies wieder einmal von Bloomberg New Energy Finance bestätigt. „Würden alle Kraftwerke auf einem freien Markt, ohne Subventionen, gegeneinander konkurrieren, hätte die Windenergie die Nase vorne“, bemerkt Moidl.

Mehr Wind als Atomstrom

Windkraft ist nicht nur die billigste Stromerzeugungstechnologie, sondern sie hat die Atomkraft in vielen Ländern auch in der Stromproduktion überholt. Seit vier Jahren wird zum Beispiel in China mehr Strom durch Windräder erzeugt als durch Atomkraftwerke.

Atomkraft behindert die Energiewende

Die Atomenergie verschlingt nicht nur Jahr für Jahr Unsummen an Subventionen, die beim Umbau des Energiesystems hin zu einem erneuerbaren fehlen. Sie verstopft mit ihrer Stromerzeugung auch die Stromnetze, da Atomkraftwerke kaum reguliert werden können. Dies behindert wiederum die Umgestaltung des Stromsystems. „Solange die überbordenden Subventionen für die Atomenergie und alle anderen konventionellen Kraftwerke nicht beendet werden, braucht es einen Ausgleich auch für erneuerbare Energien. Daher brauchen auch erneuerbare Energien Förderungen um am verzerrten Strommarkt bestehen zu können“, bemerkt Moidl und ergänzt abschließend: „Dies ist nur mit einem zeitgemäßen Ökostromgesetz möglich.“

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Aussender: IG Windkraft Ansprechpartner: Mag. Martin Fliegenschnee-Jaksch Tel.: +43 (0)699 1 88 77 855 E-Mail: m.fliegenschnee@igwindkraft.at Website: www.igwindkraft.at